Dr. Helmuth Bauer

Helmuth Julius Bauer, geboren 1943 in Ulm an der Donau. Studium der Literaturwissenschaft und Theaterarbeit in Freiburg, Zürich und Westberlin, Promotion 1972 bei Walter Höllerer (TU Berlin). Danach Ausbildung zum Facharbeiter, 1981 bis 1985 Maschinenschlosser bei Daimler-Benz. 1987 Mitautor „Das Daimler-Benz Buch“. Ab 1989 Filme zu Zwangsarbeit bei Daimler-Benz und zu den Frauen von Genshagen. Ausstellungen: Edit Kiss, Das „Album Déportation“, u. a. in Berlin, Ravensbrück, Potsdam, Paris und Budapest.

Am 19. März 2015 wurde Helmuth Bauer "für besondere Verdienste um Volk und Staat" mit einem "Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland" ausgezeichnet. --> weitere Informationen

Betriebszeitung der links-oppositionellen "plakat-gruppe" bei Daimler-Benz im Stammwerk Stuttgart-Untertürkheim, Oktober 1983. Erste Rede von Helmuth Bauer zu seinem seitdem zum Lebens-Arbeits-Inhalt gewordenen Thema "Der Stern und sein Schatten".

Betriebszeitung der links-oppositionellen "plakat-gruppe" bei Daimler-Benz im Stammwerk Stuttgart-Untertürkheim, Oktober 1983. Erste Rede von Helmuth Bauer zu seinem seitdem zum Lebens-Arbeits-Inhalt gewordenen Thema "Der Stern und sein Schatten". (PDF-Datei, ca. 860 KB)

 

In Dresden erhielten die 'Genshagenerinnen' auf Vorschlag von Helmuth Bauer den Dresdner Friedenspreis 2000. Bei dieser Gelegenheit wurde er von den Polinnen mit einem Verdienst-Orden für seinen Einsatz für polnische KZ-Opfer ausgezeichnet (Halina Danko-Wojczak und Janina Rucinska re.)

In Dresden erhielten die 'Genshagenerinnen' auf Vorschlag von Helmuth Bauer den Dresdner Friedenspreis 2000. Bei dieser Gelegenheit wurde er von den Polinnen mit einem Verdienst-Orden für seinen Einsatz für polnische KZ-Opfer ausgezeichnet (Halina Danko-Wojczak und Janina Rucinska re.)

 

Predigt von Helmuth Bauer in der Ev. Lutherkirche Berlin-Spandau am 10.4.2005


(PDF-Datei, ca. 122 KB)

Berlin-Spandau April 2005

Ökumenisches Zentrum Berlin-Spandau April 2005
Foto: Susanne Hantke


 

Nach Robert Jungk und Günther Grass hat Helmuth Bauer 1968/69 auch den französischen Dichter Armand Dante Gatti für DIE ZEIT zu den ihn in den Jahren der Studentenbewegung besonders interessierenden Fragen interviewt. --> Interview mit Armand Gatti

Helmuth Bauer übergibt sein Buch "Innere Bilder wird man nicht los ..." an den Dichter und Freund seit 1968 Armand Gatti in Paris Juni 2014. (Foto David Unger)
Helmuth Bauer übergibt sein Buch "Innere Bilder wird man nicht los ..." an den Dichter und Freund seit 1968 Armand Gatti in Paris Juni 2014. (Foto David Unger)


Artikel im Scheibenwischer 97/Juli 2015

Der Scheibenwischer ist die Betriebszeitung der IG Metall für die Beschäftigten der DAIMLER-Konzernzentrale Stuttgart.


(PDF-Datei, ca. 800 KB)

 

Beitrag in "Erlebte und erinnerte Geschichte - Deutsch-polnische Biographien Teil II"

Cover "Deutsch-polnische Biographien" (2017)

Zum 2. Mal dokumentieren Tomasz G. Pszczółkowski und Karol Czejarek deutsch-polnische Biographie-Gespräche in einem zweisprachigem Band.

Das Buch erscheint im ersten Quartal 2017 und wird 30 deutsch-polnische Biographien enthalten sowie 10 Artikel, die einen Versuch der Bewertung des Phänomens der deutsch-polnischen Versöhnung nach dem 2. Welt- krieg darstellen.

Herausgeber des Buches ist die Humanistische Akademie "Aleksander Gieysztor" im Zusammenwirken mit dem deutschen Ost-West-Forum Gut Gödelitz. Das Buch erscheint auf Anregung des Interfakultären Zentrums für Deutschlandstudien der Akademie. Die Publikation wird in Polnisch und Deutsch erscheinen.

Alle darin enthaltenen Texte stellen eine einmalige Überlieferung geschichtlicher Fakten dar, ohne deren Verständnis die heutige Versöhnung mit den Deutschen nicht möglich wäre.
Bei den Autoren handelt es sich um Menschen verschiedenster Berufe und unterschiedlicher Generationen. Die Bekenntnisse der einzelnen Personen sind authentisch, aufrichtig und jeweils namentlich unterzeichnet. Sie stel- len ein Geschichtsdokument dar; nicht nur der Kriegszeiten, sondern auch der Veränderungen, die sowohl in Polen wie auch in Deutschland erfolgten. Sie sind ein Dokument des Wissens von Menschen, die die Folgen des tragischsten aller Kriege erfahren haben. Sie sind gleichzeitig eine Stimme im Aufbau gegenseitiger Beziehungen, die auf Toleranz, Demokratie und Menschenrechte gestützt ist und mit Stereotypen bricht.

Unter den Autoren - neben den "ganz einfachen" Menschen - unterneh- men unter anderen die Professoren Adam Koseski (Rektor der Humanistischen Akademie), Janusz Szczepański (Historiker), Jerzy Jaskiermia (Politologe), und von deutscher Seite: Peter Brandt (Historiker, übrigens ein Sohn Willy Brandts) und Jan Christ (Schriftsteller) den Versuch, die gegenwärtigen deutsch-polnischen Beziehungen darzustellen. 

Vorurteile, Stereotypen und falsche Vorstellungen werfen einen Schatten auf das Verhältnis zwischen den polnischen und deutschen Nachbarn, behindern Initiativen für eine deutsch-polnische Zusammenarbeit und erschweren eine gemeinsame Annäherung an die Vergangenheit. Für eine von Vertrauen und gegenseitigem Verständnis geprägte nachbarschaftliche Beziehung ist es wichtig, diesen Vorurteilen und Stereotypen entgegenzuwirken und Wissen übereinander zu vermitteln.
Hier setzen wir mit den Biographiegesprächen an. Ziel ist, Deutsche und Polen über die persönliche Begegnung einander näher zu bringen, gegenseitige Vorurteile und Spannungen abzubauen und Brücken zwischen den beiden Nachbarländern zu errichten.

Das Buch ist eine Geschichte von Menschen, die den Krieg erlebten oder nach dessen Ende geboren wurden und zu Zeugen historischer Veränderungen wurden, "von der Feindseligkeit zur Normalität" zwischen Polen und Deutschen, und die ohne Zögern die "Brücke" der Versöhnung und Zusammenarbeit betraten. Das Buch wird unzweifelhaft  eine wichtige Wissensquelle für weitere Untersuchungen über Schicksale von Menschen und ihre Erlebnisse sein.

Redaktion: Karol Czejarek und Tomasz G. Pszczółkowski und Axel Schmidt-Gödelitz

Zu beziehen durch:

  • ost-west-forum Gut Gödelitz
    c/o Checkpoint Charlie Stiftung
    Bismarckstraße 63
    121 Berlin
    E-Mail: buero@gut-goedelitz.de
  • buch|bund deutsch polnische buchhandlung
    Sanderstraße 8
    12047 Berlin
    E-Mail: info@buchbund.de

Preis: € 24,90 plus Porto

Beitrag von Helmuth Bauer:

 

Brief von Alicja Kubecka als Reaktion auf die Lektüre der Beiträge

Brief von Alicja Kubecka an Helmuth Bauer, 2017 Alicja Kubecka und Helmuth Bauer bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Fr. Kubecka (2016)
(PDF-Datei, ca. 15 KB)

 

 

 


 

Veröffentlichungen von Helmuth Bauer

  • Bauer, Helmuth: Arbeiten und Essen. Lage und Kämpfe der Bauern, Handwerker und Arbeiter und ihre Darstellung in deutscher Literatur von 1770–1850 (Phil. Diss., Technische Universität Berlin 1972).
  • Mitarbeit bei: Enzensberger u. a. (Hrsg.): Klassenbuch. Ein Lesebuch zu den Klassenkämpfen in Deutschland 1756–1971, Darmstadt/Neuwied 1972.
  • Abschied von Daimler, in: Auto, Auto über Alles?, Freiburg i. Br. 1987, S. 13–32.
  • plakat-Gruppe: Daimler-Benz von Innen, in: Das Daimler-Benz Buch. Ein Rüstungskonzern im „Tausendjährigen Reich“. Schriften der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 3, Nördlingen 1987, S. 594–706 (im Folgenden DBB 1987).
  • Michael Schmid: Wir waren ja Niemand. Ein ehemaliger Zwangsarbeiter berichtet über die Jahre 1942–1945 in Genshagen/Obrigheim. Interview mit Simon Guljakin vom 18. 8. 1986, in: DBB 1987, S. 471–481.
  • mit Heinz Heuschkel: Wir waren ja Niemand. Häftlinge des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück – Zwangsarbeit bei Daimler-Benz im Außenlager Genshagen (Broschüre zur Ausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück 1997–1999).
  • mit Lea-Rosa Lambeck und Astrid Schomäcker: Edith Kiss. Bilder aus dem Album Deportation. Dr. Hildegard Hansche Stiftung, Ravensbrück 2002.
  • „Unternehmenskultur braucht jene, die Geschichte zugänglich machen“, in: 100 Jahre DaimlerChrysler Werk Untertürkheim 1904–2004. Hrsg. v. Harry Niemann und Wilfried Feldenkirchen. Wissenschaftliche Schriftenreihe des DaimlerChrysler Konzernarchivs, Bd. 8, Stuttgart 2004, S. 187–207.
  • Kinderhäftlinge in einem fremden Land. Die Mädchen von Genshagen, in: Erinnerungen an Kriegskindheiten. Hrsg. v. Hans-Heino Ewers, Jana Mikota, Jürgen Reulecke und Jürgen Zinnecker, Weinheim/München 2006, S. 91–99.
  • Genshagen, in: Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentra- tionslager, Bd. 3. Hrsg. von Wolfgang Benz und Barbara Distel, München 2006, S. 183–186. 698
  • Sehen und Verstehen, in: Zeugen und Zeugnisse. Bildungsprojekte zur NS-Zwangsarbeit mit Jugendlichen. Hrsg. v. der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, Berlin 2008, S. 96–98.
  • Edit Bán Kiss, in: Késői Hazatérés – Art en Exil. Retour Tardif. Holokauszt Emlékközpont, Budapest 2010, S. 36–47 (Holocaust Museum Budapest, Ausstellungskatalog, ungarisch– französisch).